Management

Sicherheitstechnik in Szenarien planen

Prof. Max W. Twerenbold

Veröffentlicht am: 06.07.2021

Lesedauer

ca. 6 Minuten

Mit diesem Approach entwickelt die Frey + Cie Sicherheitstechnik AG Konzepte für sichere Gebäude, Räume und Areale. Und sie behält dabei stets das Restrisiko im Auge.

Für eine ganzheitliche Problemlösung sei dies unverzichtbar, unterstreicht Manfred Ellenberger, Verwaltungsrat des Rothenburger KMUs, bei unserem Dialog im modernen Hauptsitz. 

Herr Ellenberger, wo steht Ihr KMU im regionalen Markt für Sicherheitstechnik?

Tätig sind wir in den Bereichen Sicherheitstechnik für Personen und Sachwerte, Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldeanlagen, Videoüberwachung, Zutrittskontrolle und Zeiterfassung. Kurz: Wir sorgen für die technische Sicherheit, die es heute braucht. 
Unser Unternehmen mit Sitz in Rothenburg und Filialen in Bern sowie Suhr zählt zu den grösseren Schweizer Anbietern, welche die Vernetzung der verschiedenen Anlagen beherrschen. Über 40 Jahre Erfahrung und einige tausend Kunden sind unsere Referenz.  
 

MAEL Geschäftsführer

Manfred Ellenberger, VR-Delegierter des Rothenburger KMUs

Wie lässt sich ein integrales Sicherheitskonzept beschreiben?

Konzepte kann ich verständlicherweise keine verraten… Nur soviel: Wir analysieren risikoorientiert und ganzheitlich. Danach machen wir dem Kunden ein Konzept, das den Vorschriften entspricht und seine Risikolage abdeckt. Standardlösungen gibt es nicht, denn Risiken und Bedürfnisse sind kundenseitig sehr unterschiedlich (Privatpersonen, Industrie und Gewerbe, Verwaltung, Spitäler u.a.m.).
 

Und die Restrisiken…?

Unsere Sicherheitskonzepte basieren auf 3 Säulen: Bauliche Gegebenheiten, Technisches (Schutz und Überwachung) sowie Organisatorisches (Bedienung, Reaktion und Intervention auf Ereignisse). Die möglichen Restrisiken (Explosion, Gewalt, Umweltereignisse u.a.m.) fliessen in diese Szenarien ein.
Sicherheit ist in der Praxis auch eine Kosten-Nutzen-Frage. Das abschätzbare Restrisiko geht aus der sauberen Analyse des Kundenbedürfnisses nach Sicherheit und dem Budget hervor: Welchen Bedrohungen ist der Kunde ausgesetzt? Wovor will er sich schützen? Wie sieht ein potenzielles Täterbild aus (Qualität, Mittel, Vorgehen)?
 

Worin besteht das Restrisiko Ihres Unternehmens?

Es sind die nicht beeinflussbaren Elementarschäden. Auch ein vertragswidriges Fehlverhalten von Mitarbeitenden wäre ein Restrisiko, wobei ich diese Gefahr durch die steten Überprüfungen als gering einstufe.

Welche technologischen Trends prägen die Sicherheitstechnik?

Heute ist das Zusammenwirken der eingesetzten Systeme Standard. Falls beispielsweise ein Kunde an der Tankstelle nicht zahlt, ist sein Kontrollschild längst erkannt und auf dem Beleg erfasst. Oder: In Parkarealen kann die Zutrittsschranke über die autorisierte Autonummer gesteuert werden. Oder: Bei einem Alarmereignis in einem Gebäude interagiert die Videoanlage nahtlos mit der Einbruchmeldeanlage. In der Tat: Die Vernetzung der Systeme eröffnet neue Möglichkeiten und bessere Lösungen. 

Auch bei uns in Rothenburg sind selbstverständlich alle Systeme im Verbund integriert: Mit Videoüberwachung, Einbruch- und Brandmeldeanlage sowie Zutrittskontrolle schützen wir unsere Geschäftsräume und Kundendaten.

 

«FEEDBACK-KULTUR UNTERSTÜTZT DIE QULITÄT» 

 

Im Videobereich werden die Bilder auf Inhalte analysiert (Person oder Gegenstand? In welche Richtung geht die Bewegung? usw.). Solche Analysen bieten einen sehr komfortablen Auswertungsspielraum. Bezüglich der Verwendung von Daten, insbesondere auch aus der Videoerkennung, setzt der Schweizer Datenschutz klar definierte Grenzen. 

Ein kraftvoller Trend ist die Vernetzung der eingesetzten Anlagen auf einer Plattform, welche die dezentrale Bedienung auf dem Smartphone ermöglicht. 
Im Privatbereich kann das Sicherheitssystem mit Komfortsteuerungen via App ergänzt werden. Weil immer mehr Geräte fähig sind, im Netz zu interagieren, wird dem Kunden so ein geschätzter Zusatznutzen geboten. 

Ist das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken in der Praxis ausreichend vorhanden? 

Ich meine schon. Unterschätzt wird aber öfter das notwendige Mass. Ideal ist, wenn die Sicherheitsaspekte schon in der Bauplanung Berücksichtigung finden. Das ist leider vielfach noch nicht der Fall. Das Nachrüsten der Bauten ist dann eben aufwändiger. Bei bestehenden Bauten können sich so aus Machbarkeitsgründen Einschränkungen für die Sicherheitsanlagen ergeben.

Aber erkennt der Kunde sein Sicherheitsbedürfnis erst einmal richtig, so findet man gemeinsam immer eine gute Lösung. Wichtig dabei: Unterschiedliche Überwachungszonen (Geschäftsgebäude, Privatbauten, öffentliche Gebäude, Areale, Stadien usw.) erfordern unterschiedliche Sicherheitskonzepte.

Bewusstsein für Sicherheitsrisiken

Haus mit virtuellem Sicherheitskonzept 

Sicherheitskonzept

Was heisst für Frey «Qualität in der Sicherheitstechnik»?

Erstens geht es um die Technik, die verbaut wird, also um die Produkte. Da sind wir streng, verlangen nachweislich zertifizierte Qualität, denn das ist Bestandteil unserer Firmenanerkennung als Fachfirma. Wir setzen auf bewährte Lieferanten. 
Zweitens geht es um die Ausführung der Installation mit gut geschulten Mitarbeitenden und zweifelsfreien System-Dokumentationen. 
Und drittens sind wir für Kunden 24/7 da, wenn Service oder Support gefragt sind.
 

Was bringt Ihnen die Zertifizierung?

Ein offenes Fehlermeldesystem, die strikte Qualitätsüberwachung sowie Kundenbefragungen dienen als Basis, ergeben messbare Resultate und decken allfälligen Handlungsbedarf auf. 
Weil Mitarbeitende oft allein im Einsatz sind, lässt sich das Vieraugen-Prinzip nicht durchwegs realisieren. Unsere Feedback- und Fehlerkultur hilft jedoch, die Qualität der Dienstleistungen hoch zu halten.
 

Ihre Mitarbeitenden verfügen über sensibles Know-how aus Kundenprojekten. Wie werden sie überprüft?

Wir zählen auf kompetente, grundsolide und beständige Mitarbeitende aus dem Elektrosektor. Weil wir an langjährigen und vertrauensvollen Engagements interessiert sind, profitieren sie von unserer Personalentwicklung. Grundlage ist eine fundierte Ausbildung auf unseren Sicherheitssystemen. Die ständigen Neuerungen auf System- und Produkteebene machen später regelmässige fachtechnische Up-dates notwendig. Zusätzlich werden individuelle Weiterbildungen begrüsst. Die Personalfluktuation bei uns ist niedrig. Ein gutes Signal! Sicherheitsspezialisten bleiben übrigens in der Regel ihrem attraktiven Beruf treu, wechseln eher selten in andere Tätigkeiten. 

Vor einer Anstellung bei uns sind hohe Hürden zu nehmen: Basis ist der gute Leumund. Hinzu kommen Strafregisterauszug, Leumundszeugnis, Betreibungsauskünfte, Social-Media-Check usw. Geheimhaltung, Vertraulichkeit, Handhabung von Dokumenten u.a.m. sind Bestandteil der Arbeitsverträge und des Betriebsreglements. Da wir kundenseitig die Mitarbeitenden periodisch überprüfen müssen, finden diese Sicherheits-Checks laufend statt. 
 

Sicherheit, Ich fühle mich Frey Logo

Frey + Cie Sicherheitstechnik AG

Ab 1978 noch als Abteilung für Brandmeldung innerhalb der Frey Elektro AG geführt, entstand 1996 daraus die Frey + Cie Sicherheitstechnik AG mit Hauptsitz in Rothenburg und Filialen in Bern und Suhr. 60 Mitarbeitende. Marktgebiet: schwergewichtig Deutschschweiz. SQS-zertifiziert nach ISO 9001.

Die Mutterfirma Frey & Cie Techinvest Holding 22 AG umfasst 18 Firmen aus der gesamten Inhouse-Technik mit rund 1000 Beschäftigten.

www.freysicherheit.ch

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